Lernen & Helfen: Blutkrebs-Patienten durch ein einfaches Wattestäbchen helfen

Motivation: Menschen helfen mit der Diagnose Blutkrebs

„Alle 16 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die […] Diagnose Blutkrebs. Viele Patienten sind Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellenspende ist. Doch jeder fünfte Patient findet keinen Spender.“ *

Warum es wichtig ist, dass möglichst viele Menschen sich registrieren lassen

Stammzellen sind die Mutterzellen, aus denen unsere roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen entstehen. Beim Blutkrebs ist die gesunde Bildung von Blut jedoch gestört und kann lebenswichtige Funktionen nicht mehr erfüllen. Eine Stammzellenspende ermöglicht dem Körper, die Herstellung gesunden Blutes wieder aufzubauen.

Allerdings erkennt unser Immunsystem nicht einfach fremde Stammzellen an. Nur wenn diese sogenannten HLA-Merkmale zwischen Spender und Empfänger passen, nimmt das Immunsystem die Spender-Zellen an. Andernfalls reagiert es mit einer Abwehrreaktion.

Deswegen ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen in der Spenderdatei registrieren. Stell’ dir vor, du wärst von Blutkrebs betroffen, aber der mögliche Spender ist nicht registriert. Daher liegt es uns am Herzen, die Stammzellentypisierung möglichst vielen Menschen zu erklären und die Möglichkeit der Registrierung vor Ort anzubieten. Dabei ist es so einfach und verursacht dem Spender keine Kosten, aber die Möglichkeit ein Menschenleben zu retten.

Die Chance zu helfen

Auch im Falle, dass der Registrierte für jemanden der richtige potenzielle Spender ist, kann er immer noch frei darüber entscheiden, ob er weiterhin bereit dafür ist. Die Registrierung in der Typisierungs-Kartei verpflichtet keineswegs auch zu einer Spende.

Falls der Registrierte sich entscheidet, als Spender zu Verfügung zu stehe, stehen weitere Vorgespräche und eine Untersuchung des Blutes an. Die Stammzellspende selber wird in den allermeisten Fällen durch Entnahme der Stammzellen aus dem Blut (ähnlich einer Dialyse) durchgeführt. Die früher durchgeführte Entnahme von Knochenmark aus dem Beckenkamm ist nur in seltenen Fällen noch notwendig.

Unser Beitrag: Stammzellentypisierungsaktion verbindet Helfen und Lernen

Der Rotary Club organisierte eine Typisierungsaktion an den Kardinal-von-Galen-Schulen in Mettingen. Diese Aktion konnten wir von Rotaract tatkräftig unterstützen. Dabei kam auch das „Lernen“ als Säule von Rotaract neben dem „Helfen“ nicht zu kurz. So lernten wir zum Beispiel, wo eigentlich im Körper unser Blut entsteht und wie vielschichtig die Funktionen des Bluts sind.

Wie lief der Tag ab?

  • Unser Beitrag vor Ort: Durch einen einfachen Abstrich der Mundschleimhaut mit einem Wattestäbchen kann die Typisierung stattfinden. Ein unkompliziertes, schmerzloses Verfahren. Und anschließend ist für eine Stärkung gesorgt.
  • Wir unterstützen Rotary durch den Catering Service. Die Logistik war dabei schon organisiert. Wir brauchten also „nur“ viele helfende Hände. Außerdem bot sich uns die Gelegenheit, Schüler von Rotaract zu begeistern.
  • Zudem haben wir selbst auch viel darüber gelernt, wie und wo eigentlich Blut gebildet wird und welche wichtigen Funktionen es ausfüllt, die uns oft gar nicht so bewusst sind.
  • Die Rotaracter, die noch nicht als potenzielle Spender registriert waren, haben dann auch gleich die “Seiten gewechselt” und sich in die Datei aufnehmen lassen.

Quellen:

  • http://de.wikipedia.org/wiki/Knochenmark, erhalten am 30.10.2014;
  • (*) http://www.dkms.de/de/Grundlegende%20Informationen, erhalten am 30.10.2014;
  • http://www.stefan-morsch-stiftung.com/informationen_fuer_stammzell_und_knochenmarkspender/alles_ueber_stammzellen.php, erhalten am 30.10.2014;

Weitere Informationsquellen:

  • Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD)
  • In Deutschlands sind heute knapp 30 Spenderdateien tätig, B.:
    • DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei)
    • Stefan Morsch Stiftung
  • Wikipedia