Damals in der DDR …
Einen spannenden Vortrag zum Thema „Der planmäßige Weg der DDR in den Staatsbankrott“ referierte die Volkswirtin und Autorin Frau Dr. Maritta Flasse beim RAC Tecklenburger Land. Die ehemalige Berlinerin spannte den Bogen von der Zeit der sowjetischen Besatzungszone über die Staatsgründung der DDR bis zur Wende. Dabei wurde deutlich, dass sich durch fehlenden Wirtschaftsaufschwung und hoher Staatsverschuldung der wirtschaftliche Untergang der DDR bereits in den 1970er Jahren abzeichnete. Durch viele persönliche Eindrücke veranschaulichte sie, wie sich absurde Wirtschaftspolitik auf den Alltag auswirkte. So wurden Wohnungen mit einer – auf neudeutsch – kostenlosen Flatrate der Wasserversorgung angeboten, was natürlich jedem Anreiz des schonenden Ressourcenumgangs „das Wasser abgrub“. Die Subventionierung von Brot ging zum Teil so weit, dass es an Schweine verfüttert wurde, woraufhin sich der Begriff „Schweinebrot“ etablierte. Anderseits veräußerte derselbe Staat aufgrund knapper Devisen nahezu alles „Verkäufliche“ ins Ausland: Ob Bahnschienen, alte Pflastersteine oder Textilerzeugnisse zu Dumping-Preisen. Diese und viele weitere Eindrücke hat Frau Dr. Flasse in dem jüngst erschienenen Buch „Geschafft: Ernste und skurrile Alltagserlebnisse aus der DDR und der Wendezeit“ (Verlag: Thiekötter Druck) zusammengefasst. Nach einer so interessanten Buchvorstellung können wir diese Form von Clubvortrag nur wärmstens weiterempfehlen.