Vortrag über ‘Salafismus in Deutschland’

Unser Rotaract-Mitglied Tobi Budke hat aus seiner umfangreiche Recherche für seine Bachelorarbeit einen spannenden und höchst relevanten Vortrag über das Thema ‚Salafismus’ gehalten.

Nach monatelanger Beschäftigung ist Tobias voll im Thema und kann es sehr anschaulich vermitteln
Nach monatelanger Beschäftigung ist Tobias voll im Thema und kann es sehr anschaulich vermitteln

 Einige Erkenntnisse aus dem Vortrag werden hier kurz aufgeführt:

Die große Mehrheit der Muslime in Deutschland sind friedfertig

Gerade mal ca. 0,15% der in Deutschland lebenden Islamgläubigen sind nach Schätzungen „Salafiya“, im deutschen Sprachgebrauch auch „Salafisten“ genannt. Dabei gibt es unter ihnen wiederum viele Friedfertige, einige bringen sich auch politisch ein, ein kleiner Teil ist jedoch auch gewaltbereit.

Aber zunächst: Was heißt Salafismus überhaupt?

Hier hilft Aufklärung, gerade für Nicht-Muslime, um ein Verständnis zu entwickeln. Die Salafiya berufen sich auf die Anfangszeit des Islams, auf die ersten drei Generationen, die sogenannten rechtschaffenden Altvorderen. Ähnlich wie im Christentum gab es im Laufe der darauffolgenden Jahrhunderte vielfältige Interpretationen und Entwicklungsstufen. Die Salafiya fordern dagegen die Rückbesinnung auf die reine Lehre der Altvorderen, wozu auch gehört, jegliche Neuinterpretation oder Weiterentwicklung zu untersagen. In dieser Folge gehört auch das Verbot von modernen Medien wie Radio oder Fernsehen.

Lösungsansätze & der persönliche Beitrag eines jeden

Um der gewaltbereiten Strömung zu begegnen, ist ein vielseitiger Ansatz erforderlich. Neben der Beobachtung seitens des Verfassungsschutzes und der polizeilicher Intervention bei Vorbereitung von Gewaltakten haben andere Komponenten ebenso wichtige Bedeutung:

Die Aufklärung (wie dieser Vortrag), gerade um nicht anfällig zu sein für die Protagonisten, die die Gewaltbereitschaft dieser kleinen Gruppe ungerechtfertigt auf alle Muslime projizieren und damit die Spirale der Extremisierung befeuern.

Zum zweiten, die Kooperation: Gerade Fundamentalisten sprechen Jugendliche an, die sich ausgegrenzt und diskriminiert fühlen. Die Ignoranz oder gar Ausgrenzung von ‚andersartigen’ Mitmenschen, gerade zu Schulzeiten, ist der beste Nährboden für eine Radikalisierung. Nur in Freundschaft mit den islamischen Glaubensgemeinschaften lassen sich die Alleingelassenen und Verzweifelten wieder von einer radikalisierenden Laufbahn in unsere Gesellschaft ‚zurückholen’.

Zum dritten: Gerade die staatlichen Einrichtungen kooperieren eng mit den Imamen der Gemeinden, wenn sich Angehörige melden und Sorgen machen, dass sich ein Verwandter oder Freund radikalisiert. Beispiele sind die anonymen Telefone bzw. Anlaufstellen:

Ein weiterer spannender und höchst relevanter Vortrag für unseren Rotaract Club

Mit diesem Vortrag hat Tobias uns Einblicke geboten, die für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und deren Sicherheit von großer Bedeutung ist. Integration und Sicherheit betrifft nicht nur jeden von uns, sondern fängt auch bei jeden persönlich an – Anstoß an Wissen, Einstellung und Handeln.

Ein lernbegeisterter Club – gerade bei so einem genialen Vortrag!
Ein lernbegeisterter Club – gerade bei so einem genialen Vortrag!